Hauskrippe

Doch kommen wir nun zu meiner Hauskrippe:


Meine Figuren (18cm) sind aus Berkalith (dummerweise kann ich halt nicht schnitzen ) und stammen aus dem Hause Butzon & Bercker. Natürlich mag hier der ein oder andere Holzfetischist die Nase rümpfen, aber ich finde die Figuren, auch wenn Ihnen der Makel einer „Massenware“ anhaftet, sehr ausdrucksstark bzw. einfach nur schön. Seit über 15 Jahren erweitere ich Jahr für Jahr meine Sammlung, auch in Kombination mit 15cm Figuren (Tiefenwirkung).

Die Größe meiner Krippe beträgt 5 qm…böse Zungen behaupten, dass ich mich nur von meiner Frau hätte scheiden lassen, damit ich an Weihnachten im Wohnzimmer mehr Platz für die Krippe hätte. Diese Aussage ist jedoch vollkommen aus der Luft gegriffen…der wahre Scheidungsgrund lag darin, dass mein Exfrau der Meinung war, es sei doch Tierquälerei, dass die Heiligen 3 Könige auf Kamel und Elefant zur Krippe geritten kämen, sie könnten doch vielmehr zum Jesuskind radeln… und außerdem seien Geschenke wie Gold, Weihrauch und Myrre auch nicht mehr up-to-date….. die Könige sollten doch lieber einen Geschenkegutschein vom „Füllhorn“, ein vegetarisches Kochbuch und die Autobiographie von Alice Schwarzer zur Krippe bringen…. Welche Blasphemie !

Mit 5qm Fläche hat man doch ein wenig Platz ….Es versteht sich wohl von selbst, dass aufgrund der Größe, im Gegensatz zur anderen Krippen, die Gebäude nicht mit der Grundplatte verbunden sind. Alles ist in einem gewissen Rahmen flexibel. Jedes Jahr baue ich somit die Krippe ein wenig anders auf, wobei ich besonderes Augenmerk auf die Landschaft lege. Es handelt sich bei meiner Krippe um eine orientalische, dass heißt, dass ich nicht nur das "Standardmoos" sondern vor allem Sand benutze. Generell versuche ich meine Landschaftsgestaltung immer weiter zu verbessern, probiere das ein oder anderes aus. Als Krippenpflanzen nutze ich in erster Linie kleine  Zypressen oder Miniaturpflanzen wie es sie ab und an mal im Baumarkt für kleines Geld zu kaufen gibt. Das wichtigste dabei ist einfach darauf zu achten, dass die Pflanzen im Maßstab zu den Krippenfiguren passen.


Bei der Gestaltung meiner Krippe ist mir mein Sohn mittlerweile ein große Hilfe. Er bringt auch seine Ideen ein. So hat er den Brunnen weitgehend selbst gebaut, allerdings konnte ich seinem Gedankengang, dass Maria dieses Jahr zur Abwechselung mal anstatt mit dem Esel lieber mit einem schicken roten Cabriolet (das er aus Lego-Technik bauen würde) zum Stall fahren könnte, nicht so ganz folgen….hmmm…von wem das Kind nur solche Ideen hat……

Der Hintergrund wurde durch die beste aller Exehefrauen gemalt, der Sternenhimmel besteht aus 200 LEDs (Ok..seit die Katzen die entdeckt hat, sind es nur noch 199..Tendenz fallend) die alle leicht unterschiedlich farblich gefasst wurden. Somit leuchten sie unterschiedlich hell bzw. durch unterschiedlich gewählten Durchmesser der gebohrten Löcher unterscheiden sie sich auch in der Größe. Das ergibt in Summe einen relativ „natürlichen“ Sternenhimmel.

Noch ein Wort zum Bachlauf: In den letzten Jahren habe ich mit „echtem Wasser“ gearbeitet. (Es existierte sogar ein echter Wasserfall) doch im Laufe der Jahre hat sich bei dem Bachlauf die altersbedingte Inkontinenz bemerkbar gemacht und das Wasser versickerte im Wüstensand. ..(nah wenn das nicht Realität pur ist!!). So habe ich beschlossen, den selbigen mit Gießharz darzustellen. Ich holte günstigen Gießharz aus dem Baumarkt und goss diesen in den vorhanden Bachlauf. Dies stellte sich jedoch als Fehler heraus, da dieser Gießharz eine rötliche Färbung besaß (die purpurnen Flüsse…). Somit war ich nun Besitzer einer Krippe mit roten Flusslauf. Auf Nachfrage meines Sohnes, warum wir einen roten Bachlauf hätten, sagte ich ihm, das müsse so sein, da er direkt ins Rote Meer fließt….. Allerdings konnte mein Sohn meiner Argumentationskette nicht folgen und meinte: “Papa wenn Du einen roten Fluß baust, dann kann Maria auch mit einen roten Cabriolet zur Krippe kommen !!!“  Ok….. gut…… somit war ich genötigt, den roten Gießharz mittels blauer und grüner Glasmalfarbe entsprechend neu einzufärben. Das Ergebnis ist nun eher durchwachsen und erinnert farblich mehr an den guten alten verseuchten Vater Rhein Mitte der 70iger Jahre…..Aber immerhin war es mir somit gelungen dass Maria traditionell mit ihren gewohnten Esel nach Bethlehem anreisen durfte.

2011 haben Maria und Josef nach langen Verhandlungen mit der verantwortlichen Immobiliengesellschaft ein neues Eigenheim bekommen....eine Höhlenkrippe. Schon eine Woche vor Heiligabend durfte das neue Heim bezogen werden....das war auch gut so, da Maria doch ab und an mal etwas pingelig ist, gab es doch noch einige Kleinarbieten. Da war ihr das Licht zu hell, da zu dunkel, da mußte noch etwas Farbe an die Wand, da war es ihr zu bunt, da stand ihr der Ochse zu weit links...da der Esel zu weit rechts.... ich denke, alle leidgeprüften Ehemänner dieser Welt können diese Problematik nachvollziehen :-) Einzig und allein Josef blieb bei all dem recht gelassen...er ist halt eben ein echter idealer Ehemann... eben ein echter "Dulder".

Die Krippe ruht auf einen Gerüst von Holzspanten und Armierungsgewebe. Die Felsenstruktur besteht aus einer Mixtur von Ansetzgips und Vogelsand bzw Quarzsand; eingefärbt wurde mit Acyrlfarben.

2012 kam dann endlich der ersehnte See dazu, nebst neuen einen Minibachlauf dazu. Das Wasser habe ich mit Hilfe von "Water Drops" (erhältlich im  Modellbahngeschäft) gestaltet. Das Schilf besteht aus Pinselborsten; es wurde eine nagelneue Fassadenbürste für diesen Zweck geopfert.


Die Hauskrippe ist jedoch nie ganz fertig...so ein paar Ideen hab ich noch.....

Bilder meiner Hauskrippe finden Sie in der "Bildgalerie Hauskrippe"....bitte rechts oben  klicken.